Meisterschaft: FC Strada Kurier – FC EDA 5:3
Zwei Zitate aus der Abschlusspredigt von Cheftrainer Sharif gleich im Anschluss an das Spiel vorweg: „Heute kein Lob – nur: wir sind ein Team!“ und „viel Spass dem, der den Matchbericht schreiben muss...“.
Der Schlusspfiff für den Spass lässt sich für den FC EDA (und den Matchberichtverfasser) ziemlich genau auf die zehnte Spielminute datieren. Bis dahin sah alles noch so verheissungsvoll aus: Der FC EDA zeigte sich in der Startphase angriffslustig, machte frühes Pressing, stieg motiviert in die Zweikämpfe ein und spielte sich zahlreiche gute Torchancen heraus. So kam es auch zu zwei frühen Führungstreffern. Der Erste von Regez (mit der Hacke nach einem Zuspiel von Michel), anschliessend traf Flühmann (Assist Regez). Zehn Minuten gespielt, 2:0 in Führung. Ouvertüre zu einem Kantersieg? Leider weit gefehlt.
Sich in trügerischer Sicherheit wähnend, kassierte der FC EDA schon bald einen vermeidbaren (nicht der Torwart, sondern vor dem Kasten wurde gekaspert) Anschlusstreffer. Das Selbstvertrauen, das nach dem Verlauf der ersten zehn Minuten eigentlich blendend hätte sein sollen, begann arg zu bröckeln. Es schlichen sich unzählige Fehler ein; kaum Spielfluss, geschweige denn Zug auf das gegnerische Tor. Die Koordination im Spielaufbau ging komplett abhanden. Nicht verwunderlich, dass der Gegner bis zum Pausenstand (2:3) noch drauflegen konnte und die Unordnung in den Reihen des FC EDA mit zwei weiteren Toren zu seinen Gunsten nutzen konnte. Klar, dass Sharif die Mannschaft beim Pausentee ins Gebet nahm. So konnte es unmöglich weitergehen. Das Ding musste gedreht werden.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit flackerte der Kampfgeist des FC EDA nochmals kurz auf. Es wurde Dampf auf den Kessel gegeben und Aeschbacher gelang der Ausgleichstreffer. Leider flachte diese schwungvolle Phase sehr schnell ab. Kurz folgend auf den Anschlusstreffer wieder ein doofer Gegentreffer zum 3:4 und es zeigte sich ein fast identisches Bild wie nach den ersten zehn Minuten der ersten Halbzeit: Kapitän Hektik übernahm das EDA-Ruder, es wurde überhastet gespielt und die Bälle irgendwie ins Nirgendwo verteilt. Nur mit verzweifelten langen Bällen wurde die EDA-Spitze gesucht. So konnten sich unmöglich Torchancen ergeben. Die Spirale der schlechten Spielzüge drehte sich immer schneller und nach einer vom Schiedsrichter nicht goutierten Abseitsfalle konnte ein Strada-Stürmer seelenruhig und auf weiter Flur allein zum 3:5 einschieben. Anstatt sich noch einmal aufzuraffen, verlief die Leistungskurve des FC EDA weiter ungebremst nach unten – bis zum gefühlten absoluten Nullpunkt (-273.15° C).
Abschliessend keine Erklärungsversuche und auch keine platten Fussballweisheiten, wie „wer die Tore vorne nicht macht, kriegt sie hinten“ und dergleichen, sondern halten wir es mit Trapattoni kurz: „Wie Flasche leer!“ – mit dem kleinen Unterschied, dass sich Trainer Sharif, im Gegensatz zu Trapattoni, nicht nur über einen Strunz, sondern gleich über elf Strünze und drei Ersatzstrünze ärgern musste. Als Trostausblick bleibt der zweite Teil des Eingangszitats des Trainers: „... – nur: wir sind ein Team!“
Tore FC EDA:
4. Min. 0:1 Regez (Michel)
10. Min. 0:2 Flühmann (Regez)
46. Min. 3:3 Aeschbacher (Zierski)
Startaufstellung FC EDA:
Gullé, Sujee, Sele, Gamma, MacAodha, Aeschbacher, Viana, Theiler, Michel, Regez, Flühmann