Meisterschaft: FC EDA – SC Verkehrsbetriebe Bern 1:1

Das Trainergespann war vor dem Spiel gefordert. Strausak/Frey hatten die «Qual der Wahl», ganze 18 Spieler waren im Aufgebot und das trotz gewichtigen Ausfällen. Mit Captain Till Affolter und Viana waren zwei Mannschaftsstützen im zentralen Mittelfeld abwesend. Dafür konnte Neuzugang Christian Nobs sein Debüt beim FC EDA sogleich in der Startelf geben. 

Die Abwesenheit von Captain Till Affolter war vor dem Spiel spürbar. Beim «Einwärmen» fehlte die Konzentration und alles war ein wenig léger. Das verleitete Co-Trainer Frey zu einer kurzen Ansprache. Er mahnte die Mannschaft, dass es so nicht reicht. Leider erzielte die Ermahnung nicht den gewünschten Effekt. Der FC EDA startete unkonzentriert ins Spiel. Die Aussendepartementler waren häufig zu weit vom Gegenspieler entfernt und hatten viele unnötige Aufbaufehler. Auch das neu formierte zentrale Mittelfeld brauchte ein paar Minuten, um den Zugriff aufs Spiel zu finden. Nobs konnte sich zwar ein, zwei Male behaupten und mit den Flügelflitzern nach vorne preschen. Aber die Startminuten gehörten eindeutig dem SC Verkehrsbetriebe. In der 8. Minute hatte der FC EDA viel Glück. Nach einem schönen Angriff über die linke Seite des FC EDAs wird der Ball scharf in die Mitte gespielt, wo Boss bereitsteht und den Ball eigentlich nur einschieben muss. Doch Boss hämmert den Ball an die Latte. Diese Aktion war der Weckruf für die ganze EDA-Mannschaft.
Von da an entwickelte sich ein offenes Spiel. Beide Teams verteidigten konsequenter, Torschüsse waren Mangelware. Nobs, Zierski und Flühmann kombinierten sich einige Male gut in die gegnerische Hälfte, richtig gute Abschlussmöglichkeiten blieben jedoch rar. Deshalb versuchten die Aussendepartementler häufig aus der Distanz und vor allem durch Hereingaben von der Seite. Doch Nobs war dann meist alleine im Strafraum. Im Verlauf der ersten Halbzeit wurden immer mehr lange Bälle nach vorne geschlagen. Diese konnten leicht von der Abwehr des SC Verkehrsbetriebe abgefangen werden. Nobs stieg zwar in die Kopfballduelle, aber hat nicht die Grösse von Regez und blieb erfolglos. Er wurde immer isolierter. Der ganze FC EDA war ein wenig zu ideenlos. Das Fehlen von Till Affolter und Viana im Zentrum wurde bemerkbar. Nach 30 Minuten streuten sich auch immer wieder Unkonzentriertheiten in der Abwehr und im Aufbau ein, welche die Gäste zu Torchancen einlädt. Symptomatisch war ein Freistoss in der EDA-Hälfte nach einer Abseitsstellung, welcher kurz ausgeführt wurde. Die ganze Mannschaft war aufgerückt. Nach drei, vier Pässen in der Vierkette wurde der Ball im Aufbau verloren und der SC Verkehrsbetriebe konnte Kontern. Glücklicherweise waren die Gäste nicht so kaltblütig, wie der FC EDA das in den letzten Spielen erlebt hatte. Deshalb ging es mit einem 0:0 in die Pause.

Strausak reagierte nach der Pause. Er ersetzte die angeschlagenen Jonas Affolter mit Gamma und Nobs mit Regez. Die frischen Spieler brachten so gleich neuen Schwung in die Mannschaft. Die Angriffe wurden wieder flüssiger nach vorne getragen. Flühmann drängte häufiger zu Regez in die Spitze, dadurch konnten sie sich besser durch die Abwehrreihen kombinieren. Auf beiden Seiten kam es zu Torchancen, aber es wollte nichts Zählbares dabei rausspringen. Strausak macht von seiner grossen Bank gebrauch und im Verlauf der Halbzeit wechselte er der Reihe nach Fischer, Blunier, Frey, Surbek und Scherrer ein. Während auf der Seite der Gäste die Kräfte langsam schwanden, konnte die Aussendepartementler frische Spieler bringen. Das konnte man auch auf dem Spielfeld feststellen. Der FC EDA bekam nun immer mehr die Oberhand. Vor allem die Einwechslung von Frey in der 70. Minute sollte sich auch sogleich auszählen. Der FC EDA machte dann die Räume sehr eng, dadurch konnte der SC Verkehrsbetrieb nur noch lange Bälle in die Spitze oder auf den Flügel schlagen, welche von der EDA-Abwehr abgeräumt wurden. Gleichzeitig spielte der FC EDA offensiv konsequenter und gradliniger aufs Tor. Nach einer herrlichen Flanke von Theiler konnte Frey in der 73. Minute den Ball alleinstehend einnicken. Theiler spielt den Ball von der rechten Seite hoch an der Abwehr vorbei auf den zweiten Pfosten. Diese Übersicht von Theiler ist unglaublich. Das Führungstor schien den FC EDA zu beflügeln. Er startete eine sehr dominante Phase. Das 2:0 lag in der Luft. Nach Eckbällen scheiterten Surbek und Scherrer. Beide konnten den Ball nicht aufs Tor bringen. Frey, Surbek und Flühmann versuchten sich noch aus der Distanz. Defensiv stand der FC EDA nun auch sehr solid und liess nichts mehr zu. Der geschlossene Abwehrverbund provozierte bei den Gästen Aufbaufehler. Nach einem solchen Fehler wird Frey schnell auf der linken Seite auf der Höhe Mittellinie angespielt. Er sprintet Richtung Strafraum und bedient dort den mitaufgerückten Scherrer, welcher den Schuss verzieht. Wenn man die Tore nicht macht, kommt es, wie im Fussball oft der Fall, zu Gegentoren. Der FC EDA kennt das nur zu gut aus den letzten Spielen. In der Nachspielzeit spielt der SC Verkehrsbetriebe noch einmal einen langen Ball von hinten in die Spitze. Marti kommt leider ein wenig zu spät. Dem Schiedsrichter bleibt nichts anderes übrig als Penalty zu pfeifen. Soltermann verwandelt den fälligen Strafstoss kaltblütig. Kurz danach beendet der Schiedsrichter das Spiel.

So endet das Spiel 1:1. Ärgerlich für den FC EDA so kurz vor Ende noch den Ausgleich zu kassieren, aber die Punkteteilung ist sicherlich nicht ungerecht. Wieder spielte der FC EDA gut. Es fehlte die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, und auch das nötige Glück. Nächste Woche trifft der FC EDA auf den amtierenden Meister und Cupsieger. Mit einer solchen Leistung muss man sich sicher nicht verstecken, aber Fehler werden dann bestimmt bestraft und die Torchancen seltener. Der FC EDA sei gewarnt.

Tore FC EDA:
73. Min 1:0 Frey (Theiler)

Startaufstellung: Michel – Jonas Affolter, Marti, Diethelm, Lion – Theiler (C) – Flühmann, Büschi, Lancaster, Zierski – Nobs
Ersatz: Gamma, Blunier, Frey, Regez, Surbek, Scherrer, Fischer
Abwesend/ohne Einsatz: Cecchini, Schaad, Strausak, Stauffacher, Gullé, Sujee, Till Affolter, Aron Affolter, Viana, Nithshi