Cup (Achtelfinal): FC EDA – FC Bundesfinanz 4:2

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Befriedigend ist, wenn man trotzdem gewinnt. Trotz 90 Minuten in Unterzahl agierend gewinnt der FC EDA den Cup-Achtelfinal gegen den FC Bundesfinanz mit 4:2.

9/17, so lautete gestern Abend das Verhältnis zwischen an- und abwesenden Spielern auf Seiten des FC EDA. Wie gross der Kader der Aussendepartementler noch werden muss, damit man endlich die Personalsorgen los ist; es wissen wohl nur die Fussballgötter. Für das EDA-Trainerduo Strausak/Frey stellte sich zumindest nicht die Frage, wen man zuerst auf der Bank lassen sollte. Dafür mussten ein paar andere abenteuerliche Entscheidungen getroffen werden. Die Folge: Coach-Strausak im Tor, 3er-Verteidigung, 5 Spieler im Mittelfeld und Scherrer als alleinige Spitze. Dass die Partie überhaupt angepfiffen werden konnte, grenzte so oder so an ein Wunder, dachten bis Montagmittag doch beide Mannschaften noch über eine Forfait-Niederlage aufgrund fehlender Spieler nach.

Der FC Bundesfinanz kratzte 12 Mann zusammen. Ein paar davon schritten jedoch mit bereits stark ergrauter Mähne über den Platz, was darauf hindeutete, dass hier wohl Verstärkungen aus der Bundesfinanz-Veteranenmannschaft aktiviert wurden.
Das Spiel begann merkwürdig. Der FC EDA hatte von Beginn weg fast immer den Ball, war aber ab den ungewohnt grosszügigen Platzverhältnissen derart iritiert, dass er kaum eine anständige Passfolge zustande brachte. Nach 10 Minuten und einigen Abstimmungsfehlern auf Seiten des Heimteams fand sich ein Bundesfinanzler ganz alleine vor Strausak wieder und schob locker zum 0:1 ein. Der FC EDA liess sich aber nicht beirren und lief nun Ball und Gegner laufen. Mit nur 10 Spielern auf dem Platz bedeutete dies aber auch viel mehr Laufarbeit für die Aussendepartementler selbst. Trotzdem kam das Heimteam zu einigen guten Tormöglichkeiten, konnte aber vorerst keine davon nutzen.

Mit dem Seitenwechsel kamen - Achtung Ironie! - keine neue Kräfte ins Spiel. Aber trotzdem zündeten die EDAler nun den Turbo. Das Kunstleder lief noch besser zwischen den Angriffsreihen der Aussendepartementler und auf Seiten der Bundesfinanzler schwanden nach und nach die Kräfte. In immer kürzeren Abständen schwappten die EDA-Angriffsversuche vor das gegnerische Tor und nach 65. Minuten durfte das Heimteam endlich den hochverdienten Ausgleich feiern. Till Affolter traf aus rund 20 Metern in die nahe Torecke. Jetzt war der FC EDA nicht mehr zu stoppen. Nur 2 Minuten spätern fiel der Führungstreffer. EDA-Neuzugang Nobs schloss eiskalt auf Pass von Flühmann ab. Und Nobs, der sich angeschlagen wacker durchs ganze Spiel kämpfte, war jetzt nicht mehr zu stoppen. Einen langen Abschlag von "Torwart ad interim"-Strausak nahm er gekonnt ab und lufte den Ball anschliessend aus grosser Entfernung über den gegnerischen Torwart. Und da die EDAler nun mit ihrem Gegner machen konnten was sie wollten, schoss rund 10 Minuten vor Schluss Scherrer das 4:1.
Die Schlussminuten wurden beinahe noch hektisch, nachdem Bundesfinanz-Spielertrainer Berisha einen ersten Freistossversuch zuerst an Strausak vorbei ins Tor, und danach einen zweiten an die Torlatte traf. Ansonsten hielt die EDA-Verteidigung dicht.

90 Minuten, die sich für die 10 EDA-Spieler anfühlten wie mindestens 120, waren vorbei und die Aussendepartementler fielen sich in die Arme. Zugegeben, auch der Gegner konnte längst nicht alle Kräfte in diesen Cupfight hineinwerfen. Trotzdem dürfen die EDAler stolz auf ihre Leistung sein und können sich nun auf die nächste Cuprunde freuen. Dann hoffentlich mit einem etwas breiterem Kader. Schon 10 Feldspieler + 1 Torwart wären ganz schön.

Tore FC EDA:
65. Min. 1:1 Till Affolter (Viana)
67. Min. 2:1 Nobs (Flühmann)
72. Min. 3:1 Nobs (Strausak)
78. Min. 4:1 Scherrer (Viana)

Startaufstellung: Strausak – Lion, Marti, Diethelm – Till Affolter (C), Viana, Regez, Nobs, Flühmann – Scherrer
Ersatz: -
Abwesend/ohne Einsatz: Cecchini, Schaad, Stauffacher, Gullé, Sujee, Aron Affolter, Nithshi, Theiler, Lancaster, Gamma, Michel, Jonas Affolter, Zierski, Büschi, Surbek, Blunier, Frey, Fischer