Meisterschaft: FC EDA – SV Eisenbahner Bern 2:1

Dank einem grossen Kämpferherz und einer unglaublichen Willensleistung besiegt der FC EDA den SV Eisenbahner Bern mit 2:1, und dies trotz 40-minütiger Unterzahl!

Der Start in die Saison 2018/2019 ist dem FC EDA bekannterweise gründlich missglückt. So war die Mannschaft um das Trainer-Duo Strausak-Frey gewillt zu zeigen, dass es sich bei der Niederlage gegen den FC Strada Kurier um einen einzelnen Ausrutschter handelte. Jedoch musste das Trainergespann aufgrund von einigen Abwesenheiten beim Zusammenstellen der Startaufstellung erneut kreativ sein. Mit Regez und Viana fehlten gleich zwei Spieler, die üblicherweise von Beginn weg auf dem Platz stehen. Zudem waren Gullé, Lancaster und Trittibach ferienhalber abwesend sowie Aron Affolter krank und Aeschbacher verletzt (gute Genesung!). Da mit Lion nur ein Spieler aus der EDA-Ersatzbank Platz nehmen konnte, streifte sich Frey kurzentschlossen das rot-weisse Shirt über.

Das Spiel begann hektisch. Der Gast setzte ziemlich überraschend ein sehr hohes Pressing an. Damit hatte der FC EDA nicht gerechnet und bekundete einige Mühe, geordnete Angriffe zu lancieren. Oft sahen sich Sujee und Gamma gezwungen, den Ball lang auf die EDA-Stürmer zu spielen. Diese wurden aber jeweils sofort bei der Ballannahme gestört und fanden in der Startviertelstunde kaum nutzbare Räume vor. Das hohe Pressing verwirrte die Aussendepartementler mit fortlaufender Spieldauer immer mehr. Die EDA-Aussenläufer wurden gesucht und teilweise auch gefunden, doch blieb der Ball meist in einem rot-weiss-schwarzen Gewühl aus EDA- und Eisenbahner-Spieler hängen. Zu richtig zwingenden Torchancen kam der SV Eisenbahner zwar nicht, doch hatte man irgendwie das Gefühl, dass der FC EDA, phasenweise überfordert und orentierungslos, regelrecht auf ein Gegentor wartete. Und dieses kam. In der 33. Spielminute gelang der Ball nach einem Eisenbahner-Einwurf irgendwie in den EDA-Strafraum, fiel dort Hari vor die Füsse und der drückte das Leder an Stauffacher vorbei ins Netz. Euphorisiert von der Führung warfen sich die Eisenbahner-Spieler fortan in jeden Zweikampf als ginge es um den Meistertitel. Oftmals wurde dabei aber der Ball komplett verfehlt und dafür das Bein eines Aussendepartementlers getroffen. Das Spiel wurde von Minute zu Minute hässlicher, der Unparteiische wirkte überfordert und reagierte mit einer Kartenflut gegen beide Mannschaften. Der FC EDA versuchte sich von den vielen Nickligkeiten nicht ablenken zu lassen, hielt die Eisenbahner-Stürmer mehr oder weniger vom eigenen Tor fern und kam hin und wieder gefährlich vors gegnerische Tor. Ein weiterer Treffer wollte in der ersten Halbzeit aber nicht fallen.

Nach dem Seitenwechsel stand der FC EDA etwas weiter zurück, was zu einem dichterem Mittelfeld führte und nun den SV Eisenbahner dazu verleitete, lange Bälle ins Niemandsland zu spielen. Der FC EDA fand nun immer besser ins Spiel und wirkte viel ruhiger als noch in den ersten 45 Minuten. Doch nur fünf Minuten nach Anpfiff des zweiten Spielabschnitts sahen sich die Aussendepartementler urplötzlich mit einer schier unlösbaren Aufgabe konfrontiert; EDA-Verteidiger Sujee zog am Mittelkreis einen Eisenbahner-Spieler regelwidrig zurück. Da Sujee bereits in der ersten Halbzeit aufgrund eines Foulspiels eine Verwarnung kassiert hatte, zückte der Schiedsrichter folgerichtig die zweite gelbe Karte. 40 Minuten zu zehnt einem Rückstand hinterherlaufen. Eine wahrlich nicht gerade aufbauender Gedanke. Doch der FC EDA nahm die Herausforderung an. Und wie. Das Gastteam war fortan wie von der Rolle. Das hohe Pressing der ersten Halbzeit hatte die Eisenbahner viel Kraft gekostet. Ausserdem merkte man dem Gast an, dass er sich in der Rolle des Spielgestalters nicht wohl fühlte. Der FC EDA kontrollierte nun Ball und Gegner. Die Aussendepartementler hatten das Spielgerät zwar nicht mehrheitlich in den eigenen Füssen, doch wenn sie es hatten wurde es gefährlich. In der 70. Spielminute kam Frey für den völlig ausgepumpten Michel ins Spiel. Und diese Auswechslung sollte das Spiel entscheiden. Fünf Zeigerumdrehungen später. Ein Klärungsversuch von EDA-Captain Till Affolter flog mit so viel Drall nach vorne, dass er zur Überraschung aller nicht über das Seitenaus kullerte sondern der Linie entlang gen Eisenbahner-Tor rollte. Flühmann reagierte am schnellsten, passte scharf zur Mitte wo Frey eiskalt einnetzte. Der verdiente Ausgleich war geschafft, doch der FC EDA wollte nun mehr. Wiederum nur fünf Minuten später die umgekehrte Situation mit demselben Resultat. Frey arbeitete sich durch die Eisenbahner-Linien, schob auf Flühmann und dieser liess sich die Chance nicht nehmen und schoss den vielumjubelten Siegtreffer für den FC EDA. In den verbleibenden Spielminuten versuchte das Gastteam noch einmal Druck aufzubauen, doch mehr als zwei Weitschüsse, die beide von Stauffacher souverän entschärft werden konnten, schauten dabei nicht heraus.

Die Aussendepartementler konnten sich so nach 90. sehr harten umkämpften Minute dank einer grandiosen Aufholjagd über die ersten drei Punkte freuen. Das Gastteam hielt lange das Siegeszepter in der Wand, gab es dann aber doch noch aus der Hand. Alles in allem ging der Sieg des FC EDA in Ordnung. Der SV Eisenbahner war in der ersten Halbzeit das bessere Team, wusste aber in der zweiten Halbzeit bis auf übermässige Härte nichts mehr dem Siegeswillen der Aussendepartementler entgegenzusetzen.

 

Tore FC EDA:
76. Min. 1:1 Frey (Flühmann)
82. Min. 2:1 Flühmann (Frey)

Aufstellung FC EDA: Stauffacher, Michel, Sujee, Gamma, Jonas Affolter, Diethelm, Büschi, Till Affolter (C), Theiler, Zierski, Flühmann
Ersatz: Lion, Frey
Abwesend: Trittibach, Aron Affolter, Lancaster, Regez, Viana, Aeschbacher, Gullé