Cupfinal: FC EDA – SC Zürich-Versicherungen 0:1

Geplatzt: der Traum von der Rückeroberung des Cups nach 3 Jahren. Geplatzt: in der 90. Spielminute. Der FC EDA muss sich nach einem intensiven, aber allgemein ereignislosen Cupfinal dem SC Zürich-Versicherungen geschlagen geben. FC EDA gegen den SC Zürich-Versicherungen. Meister 2014 gegen Meister 2015. Die Affiche konnte kaum verheisungsvoller sein vor dem Finalspiel des Swiss Life Cup 2015. Der FC EDA wollte eine schwierige Saison mit dem Cupsieg doch noch versöhnlich abschliessen. Zürich-Versicherungen konnte mit einem letzten Sieg gegen den FC EDA das Double perfekt machen und durfte aufgrund der erbrachten Leistungen in den vergangenen Monaten als klarer Favorit in die Partie steigen. Doch der Gast war gewarnt: Ausgerechnet gegen den FC EDA kassierte Zürich-Versicherungen die einzige Saisonniederlage, und auch das zweite Aufeinandertreffen ging nur knapp an den überlegenen Meister 2015. Zudem konnte der FC EDA im Spätherbst der Saison einen veritablen Transfercoup vermelden: Stephan Frey, ehemaliger 1. Liga-Spieler des FC Breitenrains, zog zum ersten Mal das EDA-Trikot über. Das Spiel versprach also Fussballkost vom Feinsten. Aber es kam ganz anders: Nach den Startminuten des Cupfinals 2015 hatte so manch einer Mühe, diese im Vorfeld so hochgelobte Partie richtig einzuordnen. Beide Mannschaften mussten für dieses so wichtige Spiel die letzten Spielerreserven zusammenkratzen. Auf beiden Seiten hatte die lange Saison viele Verletzte gefordert. Beim FC EDA fehlten mit Viana, McHugh, Sele, Zierski, Büschi und Gamma nicht weniger als 6 Stammspieler. Auf Seiten des SC Zürich-Versicherungen machte sich hauptsächlich die Abwesenheit von Liga-Topscorer Valentino Wagner bemerkbar. So begann die Partie überraschenderweise mit einem spielbestimmenden FC EDA, der seinerseits von der ultra-defensiven Taktik seines Gegner vollkommen auf dem falschen Fuss erwischt wurde. Die EDA-Innenverteidiger Lüthi und Sujee hatten in der ersten Viertelstunde mit Abstand die meisten Ballkontakte. EDA versuchte die Bälle zu verteilen und nicht einfach nach vorne zu schlagen. Zürich-Versicherungen stellte den "Riegel" und versuchte bei einer Balleroberung den schnellen Aussenläufer Kandafula zu lancieren. Chancen waren Mangelware auf beiden Seiten. Die beiden Mannschaften neutralisierten sich gegenseitig beinahe perfekt. Der neu zusammengestellten EDA-Offensive war anzumerken, dass in vielen Spielsituationen noch die Feinabstimmung fehlte. Die Aussenspieler Flühmann und Regez versuchten zwar mit Hilfe der Mittelfeldspieler Theiler und Till Affolter immer wieder Frey in Szene zu setzen, meist blieb der Ball aber irgendwo an einem "Zürich-Bein" hängen. Geprägt von viel Krampf & Kampf ging die Partei nach 45 Minuten in die Halbzeitpause. Da die Zuschauer bis dahin nicht mit Fussballfeinkost verwöhnt wurden, wurde das von EDA-Urgestein Renfer organisierte Cupfinal-Apéro euphorisch begrüsst. Ein Häppchen für die hoffentlich bessere zweite Halbzeit liess sich niemand nehmen. fcedavszurich797 Nach dem Pausentee ergriff der SC Zürich-Versicherungen zuerst die Initiative. Er arbeitete sich nun mehr und mehr in Richtung EDA-Tor vor, wirklich gefährlich wurde es vor dem Kasten von Stauffacher aber kaum einmal. Der FC EDA wiederum versuchte der nun aufgerückten Zürich-Abwehr mit schnellen Gegenstössen zu entwischen. Regez und Flühmann blieben aber Mal für Mal hängen. Frey erging es nicht viel besser und wenn er sich dann doch mal gegen die Zürich-Verteidigung durchsetzen konnte, wurde er vom Abseitspfiff des Schiedsrichters gestoppt. Das Spiel plätscherte weiter vor sich hin und wäre für die anwesenden Zuschauer wohl endgültig zur Tortur geworden. Dann aber kam die 60. Spielminute und diese stellte das Spiel vollkommen auf den Kopf. Frey wurde über die rechte Seite mit einem scharfen Pass in den Lauf lanciert, traf bei seinem Antritt Gegenspieler Kandafula unglücklich mit dem Arm am Kopf, und kassierte dafür die zweite gelbe Karte. Der FC EDA sah sich dadurch gezwungen, sich tief in die eigenen Platzhälfte zurückzuziehen und das Spiel mehrheitlich dem Gegner zu überlassen. Flühmann wurde als nun einzige Spitze ganz nach vorne beordert, wurde dort aber von mehreren Zürich-Verteidigern bei jeder Ballannahme sofort in die Zange genommen. Der SC Zürich-Versicherungen versuchte den FC EDA in dessen Platzhälfte einzuschnüren. Doch auch mit einem Mann mehr auf dem Platz wollte dem Gast irgendwie so nichts kreatives und gefährliches einzufallen. Freistösse und Weitschüsse beschäftigen Stauffacher und die EDA-Verteidigung noch am meisten. Doch meist entschärften Sujee, Lüthi, Jonas Affolter, Michel oder von Ballmoos die Bälle problemlos. Der SC Zürich-Versicherungen schien ohne seinen gefährlichsten Stürmer ziemlich ideenlos. Der FC EDA seinerseits rannte in Unterzahl den Bällen hinterher und konnte sich in der Schlussviertelstunde kaum noch einmal gefährlich vors Zürich-Tor vorkämpfen. Als die Spieluhr bereits 89 Zeigerumdrehungen hinter sich hatte, rechneten alle mit einer Verlängerung. Ein letztes Mal spielte sich der Gast in die Nähe des EDA-Tores, blieb erneut hängen, behauptete den Ball aber trotzdem. Zürich-Stürmer Kandafula zog ab und erwischte Stauffacher mit einem satten Schuss unter die Torumrandung. Es war der Siegtreffer. Der FC EDA warf zwar nochmals alles nach vorne. Doch mehr als ein Freistoss, der durch Theiler knapp über die Latte gesetzt wurde, schaute nicht mehr heraus. So musste sich der FC EDA auf brutalste Art und Weise durch ein Gegentor in der letzten Spielminute dem SC Zürich-Versicherungen geschlagen geben. Wie schon über die ganze Saison hinweg haderte das Team von Strausak auch in diesem Finalspiel mit dem Schicksal und mit der schlechten Chancenauswertung. Gratulation an den SC Zürich-Versicherung zum Gewinn des Doubles und herzlichen Dank an alle Zuschauer für die tolle Unterstützung an diesem grauen Oktobertag. Der FC EDA freut sich bereits jetzt auf spannende Spiele im 2016. Startaufstellung FC EDA: Stauffacher, Sujee, Lüthi, Michel, von Ballmoos, Theiler, Till Affolter, Aeschbacher, Regez, Frey, Flühmann Ersatz: Jonas Affolter, Gullé, Kronenberg, Aron Affolter Bemerkungen: 60. Min. Gelb-Rote Karte Frey (Foulspiel)