Ein Spiel sinnbildlich für die gesamte Saison 2018/2019: der FC EDA verliert den Cupfinal gegen den SC Zürich-Versicherungen mit 0:4.
27 Spieler umfasst der Kader des FC EDA (inkl. den beiden Coaches Strausak und Frey). Dass es sich dabei um eine theoretische Zahl handelt, die Anzahl der tatsächlich einsatzfähigen Spieler pro Match jeweils um mehr als die Hälfte tiefer liegt, wurde den Aussendepartementlern gestern Samstag mit aller Brutalität vor Augen geführt. Bis in die Fussspitzen motiviert zu sein ist sicherlich eine gute Grundvoraussetzung um ein Endspiel gegen die derzeit stärkste Firmenfussballmannschaft in der Region Bern zu gewinnen. Ein kompetitiver Kader wäre die Andere.
Die Geschichte des FC EDA im vierten Cupfinal in Folge ist kompliziert; angetreten mit etwas mehr als den letzten verbliebenen Kräften rackerten die Aussendepartementler 90. Minuten lang tapfer und versuchten ihr Bestes. Nach 11 Minuten jubelten aber nicht die EDA-Fans sondern die des Gastteams ein erstes Mal. Mit einer Kombination aus Unvermögen und Pech beförderte die Hintermannschaft des FC EDA die Kugel ins eigene Netz. Das Heimteam zeigte aber Moral und kam nur 10 Minuten später zu einer Doppelchance durch Regez und Till Affolter. Beide Schüsse zischten aber knapp am SCZV-Tor vorbei.
Nach 22 Minuten wäre der Ausgleich für die Aussendepartementler dann fast Tatsache gewesen, der Freistossversuch von Captain Affolter klatschte aber nur auf die Torlatte. Und wenn man die Tore nicht schiesst... 4 Minuten später schoss das Gästeteam das 2:0. SCZV-Stürmer Wagner ging von der EDA-Verteidigung völlig vergessen und schob das Leder an Stauffacher vorbei ins Netz.
Der Zweitorevorsprung für den SCZV war nicht gestohlen, dennoch wurde der FC EDA bis dahin sehr schlecht für seine Aufwände belohnt. Aber nicht nur in punkto Chancenauswertung hatte das Gästteam gestern Samstag einfach mehr zu bieten als die Aussendepartementler, auch die Bank des SCZV schien stärker besetzt zu sein. Dies zeigte sich besonders deutlich in den beiden Auswechslungen, die der Gast aufgrund unglücklicher Verletzungen bis zur Halbzeitpause unfreiwillig vornehmen musste. Eine qualitativ negative Veränderung hatten die Wechsel auf das Spiel des SCZV nicht. Von solchen Umständen kann der FC EDA derzeit nur träumen.
Nach dem Seitenwechsel versuchten die Aussendepartementler den SCZV etwas früher beim Spielaufbau zu stören. Das Pressing funktionierte aber nur teilweise, was einerseits am relativ sicher spielenden Gegner und andererseits an den heiss-schwülen Bedingungen lag. Der FC EDA bemühte sich, fand aber nicht wirklich ein passendes Spielkonzept um den etwas passiven Gegner in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Mehr als ein paar Halbchancen schauten bis 20 Minuten vor Schluss für die Aussendepartementler nicht heraus.
Der FC EDA war durch den Zweitorerückstand gezwungen, die eigenen Verteidigungslinien weiter zu lichten, was logischerweise den schnellen Stürmern des SCZV deutlich mehr Freiheiten gab. Das dies höchst riskant war, war den Aussendepartementlern sehr wohl bewusst, aber eine andere taktische Option als der totale Angriff hatte EDA-Coach Strausak für die verbleibenden Spielminuten gar nicht. In der 73. Spielminute entschied der SCZV mit dem dritten Treffer das Spiel. Nachdem Stauffacher zuvor zweimal bravurös einen Abschlussversuch von Wagner abzuwehren wusste, konnte der EDA-Schlussmann beim dritten Mal dem Ball nur noch hinterherschauen.
Die letzten 15 Minuten verkamen so zu einem eher uninspirierenden Ballgeschiebe. Dem FC EDA gelang beinahe noch der Ehrentreffer, doch Diethelms Schuss/Flanke landete nur auf der Torumrandung und Regez' Kopfball flog über das Tor. 3 Minuten vor dem Schlusspfiff köpfte dafür Wagner völlig freistehend aus rund 5 Metern zum 0:4 Schlussresultat ein.
Erschöpft und enttäuscht, aber von der Niederlage nicht wirklich überrascht, nahmen die EDA-Spieler mit stoischer Miene die Siegerehrung hin. Herzliche Gratulation an dieser Stelle an die Mannschaft des SCZV.
Die Aussendepartementler können sich in den nun folgenden drei fussballfreien Wochen körperlich und geistig von einer anstrengenden und aufregenden Saison erholen. Im Hintergrund wird aber bereits an der kommenden Spielzeit "gebastelt". Will der FC EDA in Zukunft nicht nur um zweite, sondern auch um erste Plätze ernsthaft mitspielen, so sind einige kadertechnische Veränderungen zwingend notwendig. Ansonsten werden erneut Verletzungen, Ferien, Hochzeiten, Geburtstage und andere (unvorhergesehene) Ereignisse die Aussendepartementler um die Früchte ihrer harten Arbeit bringen.
Als letztes bleibt ein herzliches Dankeschön an alle, die den FC EDA über die vergangenen zwölf Monate an der Seitenlinie oder im Hintergrund lauthals und tatkräftig unterstützt haben. Merci!
Tore FC EDA:
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Aufstellung: Stauffacher - Jonas Affolter, Sujee, Diethelm, Lion - Büschi, Till Affolter (C), Fischer, Regez, Aron Affolter - Flühmann
Ersatz: Aeschbacher, Gullé, Surbek
Abwesend/ohne Einsatz: Viana, Lancaster, Trittibach, Frey, Cecchini, Schaad, Scherrer, Theiler, Michel, Gamma, Zierski, Strausak, Theiler