FINALE! Spannung, Dramatik, harte Zweikämpfe, Emotionen (auf und neben dem Platz), Verlängerung, Penaltyschiessen und eine Geschichte, wie sie nur der Fussball schreibt - ein wahrer Cup-Fight endet schlussendlich mit dem Sieg für das glücklichere und routiniertere Team.
5 Tage nach dem gewonnenen Spitzenspiel gegen die Verkehrsbetriebe Bern stand der Cup-Halbfinal an. Das Ziel war klar, der FC EDA wollte zum dritten Mal in den Cupfinal einziehen. Dass dies kein Spaziergang wird, war jedem EDA-Spieler bewusst. Der Gegner konnte nur aufgrund der bisherigen Resultate eingeschätzt werden. Und diese waren sehr eindrücklich. Der souveräne Leader der Serie B hat alle 9 Meisterschafts- sowie die beiden vorgängigen Cupspiele gewonnen und unter anderem den aktuellen Meister und Cupsieger Zürich-Versicherungen aus dem Wettbewerb geschossen. Dem FC EDA machte vor Spielbeginn die Spielersituation etwas zu schaffen. Mit dem allerletzten Aufgebot musste der Leader der Serie A in dieses wichtige Spiel gehen. Auf dem Matchblatt waren zwar 3 Ersatzspieler zu finden: Lüthi (zog sich nach der Kopfverletzung im letzten Spiel aber gar nicht um), Kronenberg (war aus privaten Gründen die letzten Monate abwesend) und unser Coach Strausak, der sich aufgrund des dünnen Kaders vorsichtshalber das Tenü überstreifte. Dennoch sollten die Impulse der Ersatzbank am späten Dienstagabend für den Finaleinzug sorgen. Somit war die Start-11 quasi gegeben, Strausak musste diese 11 nur noch «richtig platzieren». Mit Lüthi und Gamma (Ferien) fielen die beiden Innenverteidiger aus. Deshalb durften sich Theiler und von Ballmoos in der Innenverteidigung probieren, flankiert von den beiden Dauerläufern McHugh und Michel. Im Mittelfeld (Zierski, Till Affolter, Viana und Büschi) sowie im Sturm (Flühmann und Regez) spielten die bewährten Akteure.
Der FC EDA startete etwas nervös ins Spiel. Theiler und von Ballmoos brauchten ein paar Minuten um sich auf der neuen Position zurecht zu finden. Trotzdem nahm das Spiel den erwarteten Verlauf. Der FC EDA war meist im Ballbesitz, die Eisenbahner standen defensiv kompakt und gingen kompromisslos in die Zweikämpfe. Zudem machten dem FC EDA die schnellen Gegenstösse zu schaffen. Nach 10 Minuten führte ein solcher zu einer guten Chance der Eisenbahner, die aber nicht genutzt wurde. Nach 25 Minuten musste Stauffacher einen gefährlichen Abschluss aus der rechten unteren Ecke «fischen» um den FC EDA vor einem Rückstand zu bewahren. Aber auch EDA hatte seine Chancen, die beste konnte Flühmann (nach einem schönen Steilpass von McHugh) nicht nutzen. Er umspielte zwar den herauseilenden Torhüter, der Winkel war aber zu spitz und so landete der Ball nur im Aussennetz. In der 45. Minute konnte Theiler einen Freistoss aus 25 Metern treten. Er zirkelte den Ball links an der Mauer vorbei, doch der Torhüter war blitzschnell unten und konnte den Ball entschärfen. Somit ging es mit dem 0 – 0 in die Pause.
Die zweite Halbzeit änderte nicht viel am Spielverlauf, der FC EDA war mehrheitlich im Ballbesitz, die Eisenbahner lauerten auf Konter. Doch Mitte der zweiten Halbzeit fiel der FC EDA für rund 15 Minuten aus seinem Konzept. Das aggressive und kompromisslose einsteigen der Eisenbahern machte den EDA-Jungs zu schaffen. Oft waren die Grätschen am Rande des Erlaubten und eine gewisse Verletzungsgefahr konnte nicht ausgeschlossen werden. Vor allem die zentralen Mittelfeldspieler Till Affolter und Viana sowie Regez mussten viel einstecken. In dieser Phase beanspruchte der FC EDA das nötige Glück und Goalie Stauffacher um nicht in Rückstand zu gelangen. Der FC EDA nahm sich nun dem wahren Cup-Fight auch an und hielt in den Zweikämpfen dagegen. Dies regte die Emotionen auf beiden Seiten sowie am Spielfeldrand bei den zahlreichen Eisenbahner-Fans deutlich an. Nach dem sich der FC EDA wieder gefangen hatte, konnten noch 2-3 gute Möglichkeiten herausgespielt werden, doch war immer noch ein Bein eines Gegners dazwischen, das einen erfolgreichen Abschluss verhinderte. Die allergrösste Chance ereignete sich nach einem Freistoss von Till Affolter. Viana köpfte den Ball in Richtung Tor, der irgendwie am Torhüter abprallte und seitlich von diesem auf/hinter der Torlinie landete. Die EDA-Spieler in unmittelbarer Nähe jubelten bereits, doch der Schiedsrichter, der auch auf der Grundlinie stand, entschied sofort auf Weiterspielen. Da sich die Proteste der EDA-Spieler in Grenzen hielten wohl der richtige Entscheid. In der Schlussphase ersetzte Kronenberg den erschöpften Michel. Auch nach 90 Minuten stand auf beiden Seiten die Null. Somit ging es in die Verlängerung.
Auch in der Verlängerung änderte sich am Spielgeschehen nichts. Trotzdem gab es einen kleinen aber bedeutenden Unterscheid zu den ersten 90 Minuten. In der 108. Minute konnten die Eisenbahner nach einem Ballgewinn schnell umschalten und ein Stürmer zog aus rund 25 Metern ab und traf zur vielumjubelten Führung für den Gast. Der Ball flutschte Torhüter Stauffacher unter den Händen durch. Da der Ball unmittelbar vor ihm auf dem gewässerten Kunstrasen aufprallte und so noch mehr Tempo bekam, war dieser Schuss äusserst schwierig zu parieren. In der 110. musste der angeschlagene Mittelfeldspieler Viana ausgewechselt werden. Topmotiviert kam Coach Strausak mit folgenden Worten ins Spiel: «Jungs, ig ga eifach füre, lueget Dir wiä Dir das im Mittufäud weit lösä». Das Coaching übernahm der langzeitverletzte EDA-Spielerpräsident Sujee. Dem FC EDA blieben noch 15 Minuten um das drohende Cup-Out zu vermeiden. Die zweite Halbzeit der Verlängerung spielte sich praktisch nur noch in der Hälfte der Eisenbahner ab. Langsam schien auch den im Durchschnitt wohl 10 Jahren jüngeren Gegnern die Luft etwas auszugehen. Während der FC EDA konsequent sein Aufbauspiel weiterzog merke man den Spielern der Eisenbahner nun doch eine gewisse Nervösität an. Bis zum Führungstreffer spielten sie frech nach vorne, nun war die Angst spürbar doch noch den Ausgleichstreffer hinnehmen zu müssen. Praktisch jeder Zweikampf wurde nun durch ein Foul beendet. Doch am heutigen Tag brachten die sonst so gefährlichen Freistösse von Theiler und Till Affolter nicht die gewünschte Torgefahr ein. So ergab sich in den letzten Sekunden der allerletzte Angriff des FC EDA. McHugh passte in die Mitte zu Till Affolter, der für einmal rund 25 Meter vor dem Tor etwas Freiraum geniessen konnte. Schnell sah er links am Strafraum den von der gegnerischen Abwehr vergessen gegangene Strausak. Dieser nahm den Ball an, legte ihn einmal vor und schlenzte ihn in die weite rechte Torecke unhaltbar zum 1-1 Ausgleich! Was für eine Erlösung für den FC EDA!!! Frenetisch wurde dieser Ausgleichstreffer, allen vor allem Coach Strausak, gefeiert! Wie knapp das Ganze war, zeigte sich beim Wiederanstoss. Keine 2 Sekunden nach dem Anstoss pfiff der Schiedsrichter die Partie ab und es folgte das Penaltyschiessen…
Die Eisenbahner legten jeweils vor, EDA musste nachziehen. Die ersten 5 Schützen verwandelten mehr oder weniger souverän. Auf Seiten des FC EDA waren dies Von Ballmoos, Theiler, McHugh, Büschi und Regez. Auch beim 6. und 7. Penalty legten die Eisenbahner vor, doch Flühmann und Till Affolter verwandelten ebenfalls souverän. Der 8. Schütze der Eisenbahner schoss seinen Versuch über das Tor und somit hatte Kronenberg die Chance, den FC EDA ins Finale zu schiessen. Leider hielt der Torwart aber den Penalty und somit ging der Krimi weiter. Glücklicherweise konnte Stauffacher in Sachen gehaltene Penaltys nachziehen und entschärfte den 9. Penalty der Eisenbahner. Somit war die nächste Chance auf den Finaleinzug da. Und wer übernahm die Verantwortung? «Lord Strausak» natürlich… und er verwandelte seinen Penalty souverän. Grenzenloser Jubel auf Seite des FC EDA nach diesem harten Spiel. Der Einzug in den Cupfinalwar perfekt und «Lord Strausak» natürlich der gefeierte Held des Abends. Der FC EDA wünscht den Eisenbahnern weiterhin viel Erfolg in den nächsten Spielen und den Aufstieg in die Serie A. Denn dieses Team wäre definitiv eine (fussballerische) Bereicherung für die Serie A!
Tore EDA: 120. Min. 1:1 Strausak (Till Affolter)
Aufstellung EDA: Stauffacher, Büschi, von Ballmoos, McHugh, Zierski, Viana, Theiler, Michel, Regez, Flühmann, Till Affolter
Ersatz: Kronenberg, Strausak, Lüthi
Abwesend: Aris, Sele, Linder, Kind, Sujee, Gullè, Frey, Aron Affolter, Aeschbacher, Jonas Affolter, Gamma